Willkommen bei CONSTANZE Z.

Bevor Sie zu meinen Arbeiten gelangen, hier eine kleine Beschreibung meines Berufes.


Traumberuf Künstler

 

5000 Damen und Herren gehen in Berlin dem Beruf des Künstlers nach. Laut einer von der „Neuen Züricher Zeitung" zitierten Untersuchung ist die Dunkelziffer gerade ebenso hoch. Wie ausgesprochen lustig ist die Bezeichnung „Dunkelziffer". Handelt es sich dabei um Leute, die den Beruf nur heimlich ausüben, weil sie sich dafür schämen, oder empfinden sie es als Angeberei, sich als Künstler zu bezeichnen, weil sie glauben, die Veränderung des Aggregatzustandes von Nicht-Kunst zu Kunst sei ein schlagartiger Qualitätssprung von etwas Unnützem in etwas Wichtiges, weil Erbauendes und allenfalls Zeitkritisches in einer möglichst noch nie dagewesenen Form?

Nein, Sportsfreunde, die ihr euch mit der Definition jenes Bedeutenden in der Kunst herumplagt, das von Hedonisten zu schlampig und von Marxisten zu doktrinär eingegrenzt wird, ein Künstler ist jeder, der mit seiner Betätigung beabsichtigt, Kunst zu schaffen, und das in dieser Absicht Hervorgebrachte ist in jedem Fall Kunst. Und genau das ist es, was den Beruf des Künstlers zum Traumberuf macht. Das Produkt erreicht seinen beabsichtigten Zustand allein dadurch, dass er vom Adepten beabsichtigt war. Diese einmalige Chance, dass das nackte subjektive Wollen das Gelingen per Definition schon in sich trägt, hebt Künstler von allen anderen Werktätigen ab.

Zitat aus einer Kolumne von Dieter Meier